Frohes 2021
Verehrte Gäste, liebe Freunde,
dass 2020 nicht so der Bringer war glaub ich muss ich hier nicht extra erwähnen…
Partyland ist abgebrannt
Seit etwas mehr als 23 Jahren bin ich jetzt Wirt. In dieser langen Zeit gab es durchaus einige Höhen und Tiefen. Doch Corona stellt alles dagewesene mit Leichtigkeit in den Schatten.
Momentan ist vor allem die Planbarkeit verloren gegangen, es herrscht keine Verlässlichkeit mehr. Vereinbarungen werden einseitig aufgekündigt.
Du machst den ganzen Mist mit, den Dir die Politik aus ihrem Elfenbeinturm heraus aufoktroyiert und stellst Dich im Wochentakt auf neue, total beknackte Regelungen ein, die den Verursachern meistens die Woche drauf klatschend vom Verwaltungsgerichtshof um die Ohren gehauen werden. Zum Dank sperrt man uns dann trotzdem wieder als erste zu, damit die da oben „Stärke“ demonstrieren können. „Uuups, we did it again“. Ohne Sinn und Verstand. Gut, wenigstens daran hat sich in all den Jahren nichts geändert!
Eine Lobby haben wir scheinbar auch keine, darum können die mit uns so umspringen. Weil wir uns alles gefallen lassen müssen. Es ist niemand da, der für die Gastro in Berlin mal ordentlich und mit Schmackes auf den Tisch haut. Da wird sich feige weggeduckt, in Formelkompromissen ergangen und bei jeder Gelegenheit zu Kreuze gekrochen, statt denen mal so richtig in die Parade zu fahren…
Hoffnung und Zuversicht
Ach ja. Eigentlich wollte ich meine Hoffnung und Zuversicht zum Ausdruck bringen, bin aber wohl leicht abgelenkt worden…
Denn so traurig der Zustand momentan auch ist, so düster und schwer der Nebel aus Inkompetenz und blindem Aktionismus auch sein mag, mit dem der aufgeschreckte Hühnerhaufen gackernd von Berlin und München aus das Land überzieht – es bohren sich Gott sei Dank Strahlen der Hoffnung durch ihn hindurch:
Mein Team
Voller Zuversicht blicke ich in die Zukunft, wenn ich an meine Mannschaft denke.
Muzi und Arun haben sich auf alle Widrigkeiten eingestellt und jede Woche an neue Regelungen, Öffnungszeiten und Modus Operandi angepasst. Meinen herzlichen Dank dafür, dass ihr zusammen mit mir in dieser schweren Zeit für unsere Gäste da wart!
Was mich direkt zum zweiten Lichtblick des Jahres bringt:
Meine Gäste
Für euch war es auch nicht leicht, dieses Jahr. Und darum danke ich jedem einzelnen Gast, der uns im Sommer besucht hat, für sein Vertrauen und Geduld in unsere Maßnahmen. Auch wenn ich die zum Teil unerfüllbaren Auflagen gerade im Bereich „Shisha“ durchsetzen musste oder jemand aus Abstandsgründen den Zutritt nicht mehr gestatten dürfte. Ihr wart immer verständnisvoll und habt euch zu jeder Zeit an die Regeln gehalten.
Wie es weiter geht…
…würde ich auch gerne wissen.
Seit drei Monaten, um genau zu sein!
Wie eingangs erwähnt, gibt es keine Verlässlichkeit mehr. Was heute gilt, wird morgen ohne Vorlaufzeit über den Haufen geworfen. Die unsäglichen Lockdowns (a.k.a. „Berufsverbote“) werden einfach so kalt und unverfroren in Feudalherrenart mit einem Handstreich verlängert – eine Woche vor dem eigentlich versprochenen Wiederhochfahren des Betriebs. Die ganze Planung, Wareneinkauf, technische Vorkehrungen – alles für die Katz. Überflüssig zu erwähnen, dass natürlich keine Kosten erstattet werden, die dabei entstanden sind. Wo kämen wir denn da hin. Wenn die Politik befiehlt, hat der Steuerdepp zu kuschen!
Heißt ich werde unsere Gaststätte erst wieder anfahren, wenn die Regelungen einen vernünftigen, überschau- und planbaren Betrieb zulassen. Und meine persönliche Einschätzung dafür ist leider erst Mitte April.
Ob meine Notfallkonten allerdings bis dahin reichen…? Schwierig…
Frohes neues!
Bleibt mir noch die ehrenvolle Aufgabe, euch (mit mulmigem Gefühl) frohe Weihnachten und ein „Gutes Neues“ zu wünschen!
Haltet die Ohren steif – und bleibt mir gewogen.
Wenn wir wieder dürfen gibt es hoffentlich einiges zu feiern!
Dann zähl‘ ich auf euch :)
Der Petz und die Cosmonauten.